David Coleal, dem Präsidenten von Bombardier Business Aircraft, war der Stolz über den gelungenen Coup anzusehen, als er nicht einen, sondern gleich zwei neuen Jets am Sonntagabend im Hangar von TAG Aviation in Genf präsentieren konnte.
Der kanadische Hersteller hat mit den beiden Mustern Global 5500 und Global 6500 gleich zwei neue Ultralangstreckenjets ins Rennen um die Käufergunst geschickt. Der Konzern hat in aller Stille an den beiden Jets gearbeitet und konnte so sogar das größere der beiden Muster als echtes Flugzeug in Genf präsentieren.
Ein neuer Turbofan: Rolls-Royce Pearl
Beide Jets werden von dem neuen Turbofan-Triebwerk Pearl von Rolls-Royce angetrieben, dass der Hersteller in Deutschland baut. Sowohl beim Global 6500 als auch beim kleineren Global 5500 kommt das Pearl mit je 67,3 kN (15.125 lb) Startschub zum Einsatz. Beide Jets unterscheiden sich in der Länge nur gering: Der Global 6500 weist eine Gesamtlänge von 30,30 Metern auf, der Global 5500 29,50 Meter.
Die maximale Startmasse des Global 6500 beträgt 45.132 Kilogramm, der Global 5500 darf mit einer Maximalmasse von 41.957 Kilogramm starten, immerhin 3.175 Kilogramm Unterschied. Diesen Unterschied setzt der Global 6500 in eine höhere Reichweite um: Als maximale Reichweite des Global 6500 gibt Bombardier 6.600 nautische Meilen (12.223 Kilometer) an, beim Global 5500 sind es 5.700 nautische Meilen (10.556 Kilometer).
Der Global 5500 ist für eine typische Passagierkapazität von 13 Fluggästen ausgelegt, auf Kundenwunsch können aber bis zu 16 Passagiersitze in der Kabine untergebracht werden. Die entsprechenden Werte für den größeren Global 6500 liegen bei 14 beziehungsweise 17 Insassen. An Bord der neuen Ultralangstreckenjets wird Bombardier seinen neuen „Nuage“-Sitz installieren, der sich durch einen besonderen Sitzkomfort und seine besondere Ergonomie auszeichnen soll.
Die Avionik kommt von Rockwell Collins
Bei der Avionik hat sich Bombardier für das Vision Flight Deck entschieden, eine von Bombardier für die eigenen Bedürfnisse angepasste Version des Pro Line Fusion-Avionikpakets von Rockwell Collins mit vier großen Displays. Head-up-Displays sind bei beiden Jets Standard und bieten erstmalig ein Bild, das aus den Daten des Synthetic Vision Systems und den visuellen Informationen des Enhanced Vision Systems besteht. Damit können die Besatzungen auch bei Nacht und Nebel Anflüge fast wie bei VFR-Bedingungen durchführen.
Da der Global 6500 bei Bombardier bereits in einem solch fortgeschrittenen Stadium der Flugerprobung steht, dass der Hersteller das Muster über den Atlantik zur EBACE fliegen lässt, ist die Indienststellung des Global 6500 bereits für Ende des nächsten Jahres vorgesehen.
Volker K. Thomalla
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