Die saudische Billigfluggesellschaft flyadeal hatte im Dezember vergangenen Jahres angekündigt, 30 Boeing 737 MAX 8 fest zu bestellen und 20 Optionen zu zeichnen, um wie geplant wachsen zu können. Nach Listenpreisen betrug der Auftragswert rund 5,9 Milliarden US-Dollar (5,19 Milliarden Euro). Doch noch bevor der Vertrag unterschrieben war, stürzte mit einer 737 MAX der Ethiopian Airlines ein zweites Exemplar dieses Musters innerhalb eines halben Jahres ab, und die Luftfahrtbehörden erließen ein bis heute anhaltendes Flugverbot.
Gestern hat die in Dschidda beheimatete Billigfluggesellschaft flyadeal bekanntgegeben, dass sie 30 Airbus A320neo erhalten werde und 20 Optionen für das Airbus-Muster hält. Damit ist die angestrebte Bestellung von bis zu 50 Boeing 737 MAX für flyadeal gestorben. Die 2017 gegründete Airline betreibt momentan eine Flotte von elf A320 mit CFM56-Triebwerken und hat mitgeteilt, dass sie künftig eine reine Airbus A320-Flotte betreiben werde.
Erste Auslieferung schon 2021
Der saudische Low Cost Carrier wird seine erste A320neo schon 2021 in Empfang nehmen. Dieser Auftrag ist aber kein zusätzlicher Auftrag für Airbus. Die Flugzeuge für flyadeal sind vielmehr Teil eines Auftrags von Saudi Arabian Airlines, der auf der Paris Air Show im letzten Monat unterschrieben wurde. Saudia hatte zuvor schon 35 A320neo fest bestellt und diesen Auftrag in Le Bourget um 30 zusätzliche Festbestellungen für die A320neo-Familie erweitert. 15 der neuen Festbestellungen entfallen auf die A321XLR. Zuätzlich hat Saudia 35 Optionen für die A320neo-Familie gezeichnet. 20 dieser Optionen sind für flyadeal bestimmt. Sollten alle Optionen in Bestellungen umgewandelt werden, würden Saudi Arabian Airlines und flyadeal insgesamt 100 A320neo bei Airbus kaufen.
Volker K. Thomalla
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