Ägypten hat bei der US-Regierung einen Antrag zum Kauf von zehn Kampfhubschraubern des Typ AH-64E Apache plus Ersatztriebwerken, Ersatzteilen, Ausrüstung und Hellfire-Panzerabwehrraketen gestellt. Sollte der Kongress diesem Antrag zustimmen, dürfte Ägypten die Helikopter im Rahmen eines Regierungsgeschäftes Foreign Military Sales (FMS) beschaffen. Der Auftragswert beläuft sich auf bis zu einer Milliarde US-Dollar (880 Millionen Euro).
Dem Alligator bekommt die Hitze nicht
Ägypten sieht einen Bedarf an Kampfhubschraubern, um die Sinai-Halbinsel zu überwachen und dort tätige Islamisten zu bekämpfen. Das Land hatte 2015 in Russland 46 Kampfhubschrauber vom Typ Ka-52 Alligator bestellt und 30 Piloten und 70 Techniker in Russland ausbilden lassen. Die ersten 15 Exemplare waren im vergangenen Herbst 2017 geliefert worden und sind auf der Kattamia Air Base nördlich von Kairo stationiert. Allerdings erfüllten die Helikopter bislang nicht die in sie gesetzten Erwartungen.
Die Ka-52 Alligator zeigen angesichts der Umweltbedingungen in der Wüste technische Probleme. So sollen die Triebwerke der Koaxial-Hubschrauber beispielsweise bei Hitze deutlich höhere Leistungseinbußen aufweisen als erwartet. Außerdem fielen die Navigations- und die Nachtsichtgeräte regelmäßig aus, so dass es zweifelhaft erscheint, ob die Egyptian Air Force alle bestellten Ka-52 Alligator dem Hersteller auch wirklich abnimmt.
Ägypten betreibt bereits eine Flotte von 46 AH-64D Apache, allerdings hatte die US-Regierung seinerzeit die Lieferung des Longbow-Radars an Ägypten nicht genehmigt, was die Leistungsfähigkeit des Kampfhubschraubers deutlich reduziert.
Bob Fischer
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